Elena Becker MA
„Gelber Fahnen Faltenschlagen
floß wie Sonnengold im Wind-
Ach, es war in alten Tagen,
die nun längst vergangen sind-
Damals kosten süße Lüfte lind den Ort,
zogen als beschwingte Düfte von des Schlosses Wällen fort!
Trauert, Freunde, denn kein Morgen
wird ein Schloß wie dies umlohn´
Was da blühte, was da glühte...
eine welke Märchenblüte
ist´s aus längst begrabner Zeit!“ (E.A. Poe. Der Untergang des Hauses Usher)
Ich möchte mich im weiteren nicht auf die Person des "Albert von Hag" oder dessen Bezug zum Ort Scheyern beschränken, da sich bereits herausgestellt hat, daß die Ursprünge der Familie von Hag -mit größerer Wahrscheinlichkeit- nicht an diesem Ort zu finden sind, der vielmehr umgekehrt und über mehrere Jahrhunderte hinweg nach dem Lehensträger des Gutes "Grossenhag" benannt wurde.
Ich stütze mich dabei vorwiegend auf die diversen urkundlichen Belege und Chroniken v.a. aus dem "Historischen Atlas Bayern" (u.a.), die im 18./19. Jahrhundert von beflissenen Historikern aus älteren Quellen wie sog. "Urbaren" zusammen gefaßt und aus dem Lateinischen übersetzt wurden. Diese Quellen reichen bis in das erste Jahrtausend zurück, die -als ersten Beleg des Familiennamens "von Hag"- mit einem Ritter namens "Huniga de Haga" auf das Jahr 9801 datiert werden können.
Der Name „Haga“ könnte sich von dem mittelhochdeutschen Wort „hag/c“, also Wald (o.ä.) ableiten, worauf die Ortsnamen „Haag“, die in Bayern, Österreich und der Schweiz des öfteren vorkommen, i.d.R. zurückgeführt werden. Ebenso gut und wahrscheinlich könnte der Name von einem im Ostfriesischen, Norddeutschen und Holländischen gebräuchlichen männlichen Vornamen -“Haga“- her stammen.
Beide Möglichkeiten sind nicht von vorne herein von der Hand zu weisen. Den diesbezüglichen Angaben und Vermutungen galt diese Familie -de Haga-, die ihren Sitz am Ort "Haag" a.d. Amper (Lkrs. Freising) hatte als „ausgestorben“, was nach neuesten Erkenntnissen von P. Münch (Museum Haag Lkrs. Freising) revidiert(!) werden muß und sich so mit meinen eigenen Ergebnissen deckt, wenn nämlich davon auszugehen ist, daß der Name in der älteren, lateinischen Schreibung „de Haga“ später zu „von Hag“ verändert wurde, die aber auch, und zwar z.T. bei denselben Personen in der Schreibweise „von Haag“ nachgewiesen ist.
Die Datierung auf den Zeitraum des ersten Jahrtausends liefert außerdem einen frühen Nachweis dafür, daß der Rang und die Bezeichnung des "Ritters" nicht erst, wie es z.T. her zu leiten versucht wird, auf die (spätere) Funktion des "Ministerialen" in spezifischer Verbindung mit Klöstern entstanden ist.
Als Referenz für diese Annahme kann auch nicht zuletzt der Philosoph und Universalist P. Virilio (Politik und Geschwindigkeit) herangezogen werden, der die Ritter als "außendienstliche" und mobile Funktionselemente einer seit den Anfängen des "Frankenreichs" entstehenden räumlichen und politischen Infrastruktur , v.a. im Zusammenhang mit einer "distanz-losen Kolonisierung" also, wie man es (frei) nach J.P. Sartre ausdrücken könnte, interpretierte.
Vermutlich besaß auch die Rittersfamilie "de Haga" eine ähnlichen Funktion mit definitem "Rang"- verhältnis, woraus sich, wie bei P. Virilio festgestellt wird, erst später eine feste Ortsverbindung und -zuordnung entwickelte, bei der vielleicht ein (sog.) "Hag", ein Waldstück, Hügel o.ä. als referentieller Wohnsitz und Namensursprung diente.
Später kann dies wiederum dazu geführt haben, daß der Name "von Hag" lediglich als Verweis auf einen Wohnort und nicht auf einen -vollständigen- Personennamen bzw. Familiennamen adliger Herkunft (fehl-)gedeutet wurde und infolgedessen -endgültig- entfiel.
Daß es aber schon im 12.- 13. Jahrhundert eigentlich nicht mehr den Fall gab, daß eine Person nur einen Vornamen (ohne Nachnamen) besaß, kann in Deutschland, im Gegensatz zu beispielsweise Schweden an frühen Namenseinträgen dokumentiert werden, die evtl. auch aus diesem Grund erstellt wurden wie bzw. anstelle eines erst beim vergleichsweise spät durch Ernennung gebildeten "Honoraradel" üblichen "Adelsbriefs".
Im Gegensatz zum Ernennungsadel liegt der Unterschied des frühen (Funktions-)Adels zu den Nichtadeligen hauptsächlich darin, daß sie, neben ihrer besonderen durch den Rang bezeichneten Funktionsstellung, ein (größeres) Grundeigentum besaßen und damit das Privileg eines "Freien" für sich beanspruchten, während "Unfreie" nicht nur mehr oder weniger im Sklavenstand lebten, sondern als solche auch verkauft werden konnten.
Wer also ein Gut oder mehrere Güter besaß, war i.d.R. ein Adliger, der, je nach der Größe seines Besitzes, wie (u.a.) P. Virilio skizziert, die kleineren Eigentümer "vertrat" und v.a. damit die Pflicht zu deren Verteidigung übernahm. Außerdem waren die Ritter, deren Bezeichnung sich natürlich nicht zuletzt ihrer Mobilität als Reitende verdankt, ständig im jeweiligen Regierungsbezirk unterwegs, um Tribute und Steuern einzutreiben.
Im (ca.) 12. bis 14. Jahrhundert kamen, neben den ("einschlägigen") Militärfunktionen und regierenden und administrativen Positionen eines "Vogtes", Landrichters o.ä. auch weitere, heute eher merkwürdig erscheinende Aufgaben hinzu, die mit einer, bald exzessiv ausgeübten Praxis der "Übergabe" von Adelsgütern an Klöster Einzug hielten und evtl. so zum Niedergang des "Rittertums" beitrugen.
Ob dieses dann sprichwörtlich "arme" Rittertum sein Eigentum praktisch verschenkte, um im Gegenzug auf der Rangleiter aufzusteigen oder nur, um in einer urkundlichen Niederschrift, die diesen Vorgang, der in "Anwesenheit" eines bestimmten Honorablen wie (z.B. ) eines Albert von Hag stattfinden mußte,belegte, namentlich genannt zu werden und um sich so eines -zeitlich und nominell datierbaren- Identitäts- und "Existenzbeweises" zu geben und zu vergewissern.
Diese lieferten aber auch keine endgültige Garantie dafür, daß Stand und Name erhalten blieben, was z.T. oder im besonderen im Fall der Familie "de Hag(a)" resp. "von Hag" auch an dem Umstand lag, daß diese, wie aus mehreren Einträgen in österreichischen Adelschroniken hervorgeht und -besonders hervorzuheben!- aus einer reichlich spekulativen bzw. "detektivischen" Darstellung eines Historikers des 18. Jahrhunderts2, dazu neigten, das "von" im Namen durch den vereinfachten Kurznamen (österreichisch:) "Hag-er" oder "Hag-l", wie es im "schwäbisch- bayerischen" Dialekt (wohl eher) lauten durfte und darin eine sehr häufige, bei vielen „bayerischen“ Namen anzutreffende Abwandlung ist, zu ersetzen.
Dieser Angewohnheit widmete eben dieser Historiker eine weitschweifende Erklärung, aus der er zu beweisen versuchte, daß ein gewisser "Herold" von Hag, als angeblicher Dienstmann des letzten Herzogs von Meran, letzteren ermordet habe, was in punkto ihres phantasiereichen Begründungsduktus an den Stil der heutigen Boulevardpresse erinnert.
Schon die Identität dieses angeblichen Herold ist falsch: es handelte sich tatsächlich um einen Grafen Konrad von Hag (1337-81), der zu der Familie der "Frauenberger von Hag" zählte.
Diese traten nach dem vermeintlichen"Aussterben" der Familie(n) derer von Haga sowie deren Namensnachfolger, den so genannten "Gurren" von Hag3, in die (Namens-)Linie entweder als Erben oder Lehensträger des Adelssitzes in "Haag" ein, das, ebenso wie die Personennamen in einer (latinisierten) Schreibweise auch "Hag" geschrieben wurde, und in der umliegenden Region zu Zeiten bis zu 517 Dörfer unter der Grafschaft Haag umfaßte.
Die Charaktere dieser Grafenlinie waren facettenreich, wie die "Fakten" im tatsächlichen Mordskandal um Konrad von Hag (Haag) zeigen, der in Tirol eine Liebesaffäre mit einer verheirateten Gräfin einging, deren Gemahl, ein Wittelsbacher(!) einem Mord zum Opfer fiel.
Während dem "Hager" allerdings nichts nachgewiesen werden konnte, war diese Verwicklung evtl. einer der Gründe dafür, weshalb die Häuser der "freien" Reichsgrafen von Hag und das Herzogtum der Wittelsbacher, mit denen sie durch einen besonderen kaiserlichen Erlaß gleichgestellt waren, auch später in Streit geriet. Weniger um persönliche "Verhältnisse" als um Interessenpolitik ging es bei einem Krieg, den einer der Frauenberger, Siegfried (III.), gegen Salzburg (1280) führte, um sich von dem Einfluß des Bistums Salzburg zu befreien.
Dieser Kriegszug endete mit der Selbständigkeit der Stadt Salzburg und der Trennung von Bayern und Österreich. Beim (sog.) "Ochsenkrieg", den ein weiterer Hager Graf, Georg III. 1421-22 gegen Niederbayern führte, spielten weniger politische (idealistische) Motive eine Rolle, als ein nicht erfülltes Profitinteresse.
Der letzte Graf der Haager Linie, Ladislaus, war in gewisser Weise eine "tragische" Figur, was allerdings mit der Wahl seiner Ehefrauen zusammenhing. Die Ehe mit seiner ersten Frau, die aus dem Haus Baden stammte, blieb kinderlos.
Die zweite, mit einer Italienerin ebenso, da diese entführt wurde. Die dritte Verbindung, aus der eine Tochter, die wie die erste Frau Maria Salome hieß, entstand, blieb illegitim, da die zweite nicht rechtmäßig aufgelöst werden konnte.4 Zudem sei der Graf mehrfach selbst das Opfer von (Gift-)Anschlägen seiner (zweiten) Stiefmutter geworden und, nachdem er zum Protestantismus übergetreten sei und damit das bayerische Herzoghaus brüskierte, von Herzog Albrecht V. gegen Lösegeld entführt (!) worden.5
Nach einer anderen Darstellung, die evtl. auf einem Übersetzungsfehler beruht, sei das gesamte Eigentum des Grafen nach dessen Tod von Herzog Albrecht eingezogen worden und nur gegen eine Ablösesumme von 25.000 Talern wieder freigegeben6. Die „Wittelsbacher“ Herzöge jedoch waren die eigentlichen Erben der „Haager“ Grafen, deren riesige Grafschaft im „Stammland“ Altbayern in das Herzogtum eingegliedert wurde und diese damit beträchtlich vergrößerte, während die (hadernden) „Haager“ als Rivalen aus dem Spiel waren.
Dafür behielten die Wittelsbacher aber auch den Namen „von Hag“ gelegentlich bei: sie bedienten sich, genauer gesagt, auf einer Durchreise nach Paris des Namens „Albert von Hag“(!) als Pseudonym(!), als einer der vielen Wittelsbacher, die den Vornamen Albert trugen, im 18. Jahrhundert der Einladung zu einer dortigen Hochzeit folgte.
Weshalb aber nach dem "Aussterben" der gräflichen Hauptlinie der Haager Grafen nicht eine (gewisse) Rittersfamilie von Hag zum Zug kam, die nachweislich zeitgleich unter diesem -ebenso- zwischen "von Hag" und "von Haag" in der Schreibweise wechselnden Namen im -zu Haag a.d.Amper- benachbarten Ort Laufen, viele Generationen in Österreich (als „Münzmeister“, P. Münch) sowie in Scheyern („Grossenhag“) lebten, ist unklar und kann an vielen nicht erforschbaren Gründen gelegen haben: der Ungnade etwa, in die bereits die Grafenlinie fiel oder der weiten Verbreitung der Namensträger in regional stark abweichenden "Namensvarianten".
Die "Ritter von Hag" waren offenbar die Linie, aus denen (u.a.) der sonst unauffällige "Albert von Hag" stammte, der an verschiedenen Orten wie Baumburg (Oberpfalz) und Scheyern (Oberbayern) -als sog. "Traditionszeuge" bei Lehensübergaben oder, umgekehrt Lehensnehmer- auftrat, worin sein Amt als Ministerialer (u.a.) bestand. In einer Quelle wird er aber (u.a.) gemeinsam mit einem "Syfried", Seifried oder Sigfried genannt: "Albert und Syfried, Brüder von Hag, lebten um 1267".7
Sollte es sich, was zeitlich relativ gut passen würde, dabei um den ersten Siegfried (I) Frauenberger von Hag, einem der damals bekannten Turnierkämpfer und/ oder Haudegen in der Familie, gehandelt haben, wäre dies der Beleg dafür, daß beide Familien ursprünglich (genealogisch) zusammengehörten und somit mit der ursprünglich „de Haga“ heißenden Rittersfamilie, die weder ausgestorben, noch komplett nach Österreich auswanderte, identisch sind.
Eine weitere Übereinstimmung ergibt sich durch einen „Nobilis“ Rüdiger von Hag, des Neffen von „Albert von Hag“, der sowohl bei den Rittern von Hag als auch wieder in Scheyern sowie in der Chronik des Klosters Schäftlarns unter "Rudericus, Sohn des Erbo“8 (ca. 11/1247?)9, also des „Aribo von Hag“ aus der Ritterfamilie Tittmoning von Hag auftaucht. Zudem ist u.a. in den Aufzeichnungen Scheyerns -mehrfach- ein "Heinrich"10 oder Hainrich (o.ä.) "von Hag" bezeugt(!).
Die zeitliche Differenz von ca. 100 Jahren ist bei mehreren Mitgliedern der Familie anzutreffen und geht vermutlich auf einen Übertragungsfehler oder eine nachträgliche Chronifizierung bzw. Rückdatierung zurück. Es könnte sich, dem Namen nach, also um denselben Heinrich gehandelt haben, dessen um 1167 oder später lebender Vater "Hartwig von (dem) Hage"11 (u.a.) von den Gebrüdern Grimm (!) schon als Dichter genannt wird und ebenfalls, nach P. Münch, mit einer der ersten Dichterinnen, Ava von Pöchlarn, verheiratet war, die einige religiöse Dichtungen über das „Leben Jesu“, „Das jüngste Gericht“ u.a. verfaßt haben soll.
Die Brüder Grimm zitieren Hartwig(c) als Autor einer, ihrerseits nicht für hochliterarisch erachteten Schrift über die "hl. Margareta".12 Eine -neuere- literarische Studie will diesen oder einen "Heinrich von Hag/ Ofterdingen" sogar wahrhaftig als Autor der "Nibelungensage" nachweisen, was sich u.a. auf die Tatsache gründet bzw. zu begründen versucht, daß die Familie der Grafen (!) von Hag tatsächlich eine Abschrift der Nibelungensage besaßen.
Die Nachfahren der "Ritter von Hag" , die zwischen dem 12. und dem 13. Jahrhundert zuerst unter dem Namen "de Titmanening" erscheinen und später "Tittmoning von Hag"13 oder nur "von Hag" hießen, waren offenbar jene begüterten "Brüder", die im Raum Lkrs. Laufen die bis heute bestens erhaltene gleichnamige Burganlage erbaut hatten, nachdem sie diese, die ursprünglich eine römische "Villa" (des Titus) gewesen sein soll, wahrscheinlich sehr früh okkupierten oder Überreste davon zu einer Burg umbauten. Anstatt diese aber weiter zu bewohnen, überließen sie diese später (ab 1235) dem Bistum (Salzburg) als bischöflichen Wohnsitz, während sie selbst auf einem (weiteren) Gut "Haag" in der Nähe von Tittmoning(?)14 lebten.
Daß dieses (wohl) nicht mit Haag a.d.Amper oder "Scheyern" identisch ist, ist kein Gegenbeweis zur evtl. Verwandtschaftsbeziehung zu den Grafen von Hag, die nach Auskunft eines weiteren Historikers des 18. Jahrhunderts über mehrere "Nebenlinien" verfügt haben sollen. Es besagt vielmehr, daß die nominelle Beziehung zum jeweiligen Wohnsitz auch in umgekehrter Richtung praktiziert wurde, daß die (Ritters)- Familie von Hag ihren Wohnsitz also auch wiederum nach sich benannt hat und mit "Haag" die verschiedenen dezentralen "Eck"- punkte des familialen ("Huosi"-?)Besitzes bezeichnet wurden.
Die von der Oberpfalz ausgehende(?) Verbreitung der Familienträger "von Hag" nach Niederösterreich, stand evtl. unter einem zunächst "glücklicheren" Stern als in Bayern, wo der Name spätestens nach dem Tod von Graf Ladislaus (1566) erloschen ist oder z. B. zu der Namensform Hagl abgewandelt wurde, wie es gerade noch aus der "Häuserchronik" Scheyern von A. Reichhold erkennbar ist, aber infolge der noch weiter variierenden Schreibweisen und Wechsel von ursprünglich Vornamen (Albrecht) zu Nachnamen und zurück, männlich (Hatz-l,Hag-l), weiblich (Hagin!) nur mit Mühe zu identifizieren.
Grundsätzlich kann aber, sowohl bei Adelsnamen als auch den davon wahrscheinlich abgeleiteten Namen nicht davon ausgegangen werden, daß diese direkt nebeneinander und z.T. unmittelbar gleichzeitig existiert haben sollen, ohne in irgendeiner verwandtschaftlichen Beziehung gestanden zu haben, da man andernfalls mit lauter Doppelgängern in der Zeit und kompletten (Vor- und Nach-) Namen zu tun hätte.
Die österreichische Familienseite "von Hag" blieb in ihren (Funktions-)Beziehungen zu den "Ortenburger"- Grafen, deren bayerische Linie ebenfalls nach Rapoto III. "ausstarb", in der österreichischen aber ihren Status hielt, kontinuierlich.
Darüberhinaus wurde ein Mitglied der Familie "von Hag", Chounrad (Konrad), der „Re(c)h“ von den damals noch Habsburger Grafen im Jahr 1282 mit der Hälfte (!) eines Schlosses Lutzenberg belehnt.15
Ein weiteres Schloß (Hartheim) bei Linz befand sich ebenfalls im Besitz der Familie "von Hag", dessen Schloßbesitzer Aspan von Hag (ca. 1409-1575), ein Anhänger der Reformation wie der letzte Graf „Ladislaus von Hag“, nochmals in die Annalen der Reformationszeit einging, als er, fast so streitbar wie die Haager Grafen, die Siegel abriß, mit denen der Habsburger (!) Reformgegner dessen Kirche(n) verschloß.16 Unter der "Nazi"- Herrschaft wurde auch diesem Erbe keinen Respekt gezollt.
Das Schloß wurde von den Nazis als (sog.) "Euthanasie"- Anstalt mißbraucht, während das "Haag" (bei Laufen) zu einem "zivilen" Gefangenenlager umfunktioniert wurde.
Hingegen dürften die Beziehungen zwischen den Wittelsbachern und ursprünglich Scheyerer Grafen zu den Angehörigen der (Ritters-) Familie "Von Hag" doch eher auch auf Verwandtschaft beruht haben. So wird "Albert von Hag" anläßlich seiner Belehnung durch Ludwig von Scheyern, die in den Jahresangaben zwischen 1160 und 1260 schwankt, in einer der Quellen als "Familialer" - als Familienangehöriger- bezeichnet.
Elena Hagl-Becker