Elena Becker MA

Das (strategische) Dispositiv oder: der neue Raum

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Nach einem „Mißtrauensvotum“, das die rechts-nationale „Oppositions“-Partei (Marine) Le Pen gegen die französische „Mitte“-Rechts- Regierung Barniers einbrachte, wird die -neue- Regierung in Frankreich aufgelöst.

Der -französische- Präsident E. Macron selbst lehnt einen Rücktritt -kategorisch- ab.

Der -designierte- US-Präsident D. Trump stellte ein -eigenes- Gnadengesuch, mit der Bitte, das rechtswirksam gegen ihn gefällte Urteil im „Schweigegeld“- Prozeß aufzuheben.

In der Begründung bezeichnete Trump das Urteil als „ungerecht“ und (politisches) „Theater“.

Diese -gleichlautende- Begründung hatte der amtierende Präsident Joe Biden bei der Begnadigung (sic) seines Sohnes -entgegen vorheriger Absichtserklärung- vorgebracht.

FDP-Chef P. Lindner bestritt, von einem partei-internen (D-Day-)Plan zur Auflösung des Koalitionsbündnisses gewußt zu haben. Bundeskanzler O. Scholz dementierte Aussagen (A. Baerbocks) über eine „friedenssichernde“ Stationierung deutscher Soldaten in der Ukraine.

Die nach der von Bundeskanzler O. Scholz initiierte Beendigung der Koalition (mit der FDP) in den Raum gestellte Behauptung, dieses sei das Produkt einer „strategischen Zielsetzung“(M. Foucault) -der FDP- würde P. Lindner -nicht Scholz- an die Stelle eines „strategischen“ Subjekts und seines un-vorhergesehenen „Dispositivs“(ebd.) setzen.

Richtiger wäre, beide „Subjekte“ als „Elemente“(ebd. S. 120) einer dispositionellen „Reinterpretation“(ebd.) zu betrachten, die in Form eines „Programms“(ebd.) ein -“Spiel“(ebd.)- von „Positionswechseln“(ebd.) inszeniert und dabei einen -eigenen- „Typ von Genese“(ebd.) effiziert.

Eigentlich produziert wird, wie Michel Foucault in „Dispositive der Macht“ dazu erklärt, ein „Effekt, der im vorhinein absolut nicht vorgesehen war, und der nichts zu schaffen hat mir der strategischen List irgendeines meta- oder transhistorischen Subjekts, das ihn geahnt oder gewollt hätte.“(M. Foucault. Dispositive der Macht. S. 121)

Die -Foucault („Dispositive der Macht“)- „Prävalenz einer strategischen Zielsetzung“(ebd.) verobjektiviert sich also unabhängig von -subjektiven- Plänen und Zielen, ihren „epistemischen“ oder -nach außen- „kommunikativen“ Aussagen und Handlungsweisen – m.a.W. kognitiv „bewußten“ Wahrheiten und „Rechtfertigungen“(J. Habermas).

In dieser Hinsicht können „Dispositive“ sowohl als vor- regulierende, prävalente Synthesen einer „Diskurspraxis“(Foucault/Habermas) und -Praktik als auch einer vor-organisatorischen „Struktur“-Objektivität geltend gemacht und definiert werden.

„So kann dieser oder jener Diskurs“, expliziert Michel Foucault in „Dispositive der Macht“,

„bald als Programm einer Institution erscheinen, bald im Gegenteil als ein Element, das es erlaubt, eine Praktik zu rechtfertigen und zu maskieren, die ihrerseits stumm bleibt oder es kann auch als sekundäre Reinterpretation dieser Praktik funktionieren,... Kurz gesagt, gibt es zwischen diesen Elementen, ob diskursiv oder nicht, ein Spiel von Positionswechseln und Formationsveränderungen, die ihrerseits wiederum sehr unterschiedlich sein können.“(M. Foucault. Dispositive der Macht. S. 120)

Die -Foucaults- Interpretation der (sog.) Strukturobjektivität als „Effekt“ von nicht-subjektiven, wenn auch z.T. diskursiven Dispositiven könnte dem -J. Deweys- Pragmatismus als Erweis dafür dienen, daß die Fundamente und Prinzipien einer „klassischen, philosophischen Tradition“(J. Dewey) nach Deweys („Die Suche nach Gewißheit“) lapidarem Kommentar: „zu Staub“(ebd.) zerfallen sind.

Seiner -Deweys- Auffassung in „Die Suche nach Gewißheit“ nach sind die Konkretionen und Transformationen der modernen Erfahrungswelt auf -Dewey- „Wirkungen (dieser) Industrialisierung auf Politik und soziale Institutionen, auf Kommunikation und Verkehr, auf die Lokalisierung von Einfluß, Macht und Prestige,“(Dewey, S. 82) und zumal den -Einfluß- der „Naturwissenschaft“(ebd.) zurückzuführen.

Damit tritt Dewey der stereotypischen Rede (E. Husserls) entgegen, wonach die Naturwissenschaft die -objektive- „Krise“(Dewey, S. 44) des traditionellen philosophischen Subjektdenkens verschuldet habe.

Deweys Absicht liegt jedoch nicht darin, den -von der Naturwissenschaft ausgelösten- Auflösungsprozeß oder -J. Derrida- „Dislokation“ des im -griechischen- „Logos“(gr. Vernunft) verorteten traditionellen Denkens in Abrede zu stellen, zu „dramatisieren“ oder zu revidieren. Sein Ansinnen besteht vielmehr darin, diesen im „gesunden Menschenverstand“(Derrida, S. 91) endgültig determinierten „Bruch“(ebd. S. 88) positiv zu reinterpretieren.

Über den Ausgangs- oder „Nullpunkt“(J. Derrida) dieser Krise hegt Dewey selbst keinerlei Zweifel und stellt dazu in einer -“konstativen“(J.Habermas)- Aussage fest:

„Es ist mehr oder weniger zum Gemeinplatz geworden, von der Krise zu sprechen, die durch den Fortschritt der Naturwissenschaften in den letzten paar Jahrhunderten verursacht worden sei. Die Krise beruht angeblich auf der Unvereinbarkeit zwischen den Schlußfolgerungen der Naturwissenschaft über die Welt, in der wir leben und dem Reich höherer Werte, idealer und geistiger Qualitäten, die von der Naturwissenschaft keinerlei Unterstützung erhalten. Die neue Wissenschaft“, beschreibt Dewey diese damit verbundene, veränderte Wahrnehmung, „habe die Welt der Qualitäten beraubt, die sie schön, dem Menschen sympathisch gemacht haben; sie habe die Natur aller Bestrebungen auf Ziele hin beraubt, aller Neigung zum Guten und sie uns als einen Schauplatz gleichgültiger physikalischer Teilchen präsentiert, die sich nach mathematischen und mechanischen Gesetzen verhalten.“(J. Dewey. Die Suche. S. 45)

Auch infolge des (sog.) „linguistic turn“ ging eine stark reduktionistische (Aussagen-)Logik (W.v.Quines) dazu über, die Relationen des sprachlogischen Denkens allein in „atomaren“ (teilchenphysikalischen) Elementareigenschaften zu fundieren und -objektiv- „verständlich“(R. Rorty) zu machen, anstatt, wie der -ironische- Pragmatist R. Rorty in einer quasi „dritten“ Stufe anempfehlen will, über das „bequem Machbare“(ebd. S. 211) zu reden(ebd.).

Dem -sprachlich orientierten- Pragmatismus R. Rortys zufolge ist die Bemühung damit endgültig erledigt, den (sog.) „Bruch des Logos“(Derrida) oder, wie noch für Dewey, die „Krise“ zu „heilen“ sei es durch eine Rückkehr -Husserl: epoché- zum griechischen -metaphysischen- Substanz(-Seins-)Denken oder seiner transzendentalphilosophischen Institution, das „Subjekt“(Husserl), sei es durch eine transzendental-pragmatische, Dewey: „Überprüfung der Natur der Erkenntnis“(Dewey, S. 45), also zugleich in der Zielrichtung des I. Kant´schen -kritischen- Projekts: derjenigen objektiven „Bedingungen, die die Wissenschaft möglich machen“.(Dewey, ebd.)

Die -R. Rortys- sprachphilosophische oder besser: -pragmatische Disposition gipfelt in der Hyperbel, man solle von -der Suche- nach einer „besseren Redeweise“(Rorty, S. 194) ebenso ablassen wie von einer (repräsentationalistischen) „de-re- Zuschreibung“(Rorty, ebd.), in der eine (sog.) „propositionale Einstellung“(ebd.) des Subjekts mit einer objektiven „nicht-relativistischen Festlegung“(ebd.) zur -“intrinsischen“ oder “inferentialistischen“(R. Brandom)- Übereinstimmung gebracht ist.

Die „Ruhe“(Rorty,S.211), die damit wieder eingekehrt wäre, könnte dann allenthalben nur im -sprachphilosophischen- Sinne L. Wittgensteins(ebd.) und -explizit- seines proklamans „Schweige“-Gebots eintreten, nicht beispielsweise etwa im Sinne einer zuletzt B. Russell´schen Kontemplation und einer u.a. G. Leibniz´schen „monadischen“ Selbstgenügsamkeit.

Von diesem Impetus, den der Pragmatist J. Dewey auf das „aristotelische“(Dewey, S. 44) und dessen Träger-Subjekt relegierte, war insbesondere der -J.G. Fichtes- Subjektphilosophie getragen, die Fichte in seiner „politischen“ Staatslehre konkretisierte.

Das Paradigma dazu findet John Dewey aber im -genuin aristotelischen- Ideal der „kognitiven Gewißheit“(Dewey, S. 44) präformiert vor, die sich so dem „Individuum“(ebd.) vorgibt John Dewey dazu:

„Infolgedessen entwickelte sich..., weil, wie Aristoteles gern bemerkte, ein Individuum in jener Art des Denkens, das keinerlei Handeln bei sich führt, selbstgenügsam ist, das Ideal einer kognitiven Gewißheit und Wahrheit, die in keinerlei Verbindung zum Handeln stehen und wegen des Mangels an einer solchen Verbindung gerühmt werden.“(Dewey, ebd. S. 44)

Diese in einer „dogmatischen“ Einstellung und deren „Regeln“(ebd.) überhöhte -theoretische- Prä-disposition hatte, wie J. Dewey auch der I. Kant´schen Transzendentalphilosophie nicht zu konzedieren bereit ist, das -kontemplative- Denken daran gehindert, Dewey:

“etwas über die [sozialen; psychologischen etc.] Bedingungen herauszufinden, die beim Entwurf intelligenter Pläne eine Rolle spielen“.(Dewey, ebd. S. 44)

Welche -relativ- politisch konkretisierte Vorstellung der Subjektphilosoph und zugleich Philosoph der „Tathandlung“, J.G. Fichte, dazu besaß, legte dieser in seinen -politischen- Schriften und „systemtheoretischen“ Texten folgendermaßen dar, Zitat:

„In einem weit nachteiligeren Lichte erscheint dieses System, „schickt Fichte voraus,“wenn man auf den wahren Zweck sieht, den die Regierungen bei der Einrichtung des Handels sich vorsetzen sollten: auf die Sicherung des gewohnten Zustands ihrer Untertanen... Die Erhaltung der inneren Ruhe ist notwendig der erste Zweck der Regierung, und muß der Beförderung ihrer Macht nach außen stets vorangehen, indem die letztere durch die erstere bedingt ist. Jene Sicherung aller, bei dem gewohnten Zustande“, fährt Fichte mit seinem Postulat fort, „wird nur durch die völlige Schließung des Handels gegen das Ausland,.... erreicht.“(J.G. Fichte. Ausgewählte politische Schriften. S. 131)

Mit dem von J.G. Fichte detailliert ausgearbeiteten Konzept des „geschlossenen Handelsstaats“ beließ es Fichte nicht nur bei einem -diesem- „Statement“.

Fichte lieferte ein Modell, mit dem er dachte, reale Begleiterscheinungen des „Handelsinteresses“(ebd. S. 130), in dessen Gefolge Fichte den „Schleichhandel“(ebd.) ebenso wie einen (sog.) „Handelskrieg“(ebd. S. 129) sieht, der als Folge des -eigenmotivierten- „Zweckes“(ebd. S. 128) eines jeden Staates resultiert, „nämlich das Handelsverhältnis zu seinem [eigenen] Vorteil zu lenken“(ebd.), effektiv abzuwenden.

Weiter sieht Fichtes -gegen das „Ausland“- gerichteter Maßnahmenkatalog vor, dadurch einen -Abfluß- der inländischen Geldwährung zu verhindern, indem, Fichte:

“eine Geldsumme, die vorher in den Händen eines Ausländers war, der einer anderen Regierung davon Abgaben zahlte, jetzt in die Hände eines Inländers kommt, der unserer Regierung Abgabe bezahlt.“(J.G. Fichte. Ebd. S. 129)

So ist nach Fichtes Ansicht gesichert, daß das umlaufende Währungsgeld allein der „Botmäßigkeit“(ebd.) der -eigenen- Regierung unterliegt und nicht der, Fichte:“feindseligen Tendenz“(ebd.) einer anderen Regierung zugute kommt, die diese wegen(!) ihrer „Territorialgrenzen“(ebd.) verfolge.

Diese Richtlinien sollen nach Fichtes Deklaration von Staaten aber mit -Fichte- „Rücksicht“(ebd. S. 90) auf deren „Grenze des Wissens“(ebd.) und „Könnens“(ebd.) eingehalten und „verbindlich“(ebd.) werden, soweit also die mehr oder weniger fortgeschrittenen Staaten über -keine- „bessere“(ebd. S. 91) Kenntnis verfügten.

Die Eingrenzung des „Weltgeldes“(Fichte) auf eine -bloße- Inlandswährung sollte gemäß Fichtes „Vorstellung“ eine neue -stabilisierende- „Garantie“(ebd. S. 119) gegen Wertverlust, anders ausgedrückt:“Inflation“ gewährleisten, die Fichte -objektiv- von einer schwankenden „öffentlichen Meinung“(ebd.) beeinträchtigt und abhängig findet.

Dazu erklärt Fichte:

“Aber eben darum..., weil der Wert des Weltgeldes keine andere Garantie hat als die öffentliche Meinung, ist diese Verhältnis schwankend und wandelbar wie diese. Fast nur durch die Verbreitung der Ansicht, daß die Ware teurer oder wohlfeiler werde, statt der richtigeren, daß der Wert des Geldes falle oder steige, hat man dem großen Publikum(sic) die Augen für diese Wandelbarkeit verschlossen. Das oben beschriebene Landesgeld würde eine ganz andere Garantie haben, indem es Grundgesetz(!) des Staates sein müßte, sein ausgegebenes Geld auf ewige(!) Zeiten zu demselben Werte gegen die Ware selbst anzunehmen,...“(Fichte, ebd. S.119)

Als „Bedingungen für das Bestehen eines organisierten Staates“(G.W.F. Hegel) erkannte auch der -objektive- Idealist G.W.F. Hegel, der dabei die im Entstehen befindliche Staatsbildung der heutigen USA in den Blick nahm, eine -aufgehaltene, „gehemmte“(ebd. S. 208)- (sog.) Fluktuation.

Hegel intendierte damit allerdings eine fluktuierende, in das "neue“ Land einströmende Bevölkerung, nicht -die Fluktuation- des („Zwischen-)Handels (ebd.), den Hegel das „Hauptprinzip“(ebd. S. 208) der -amerikanischen- Staaten nannte und diesen wie das -Hegel- „Verhältnis“(ebd.) zu den Nachbarstaaten -Kanada und Mexiko- noch nicht „gefestigt“(ebd.) genug befand.

Die nordamerikanischen „Freistaaten“(ebd.), erläuterte Hegel in seinen „Vorlesungen über die Philosophie der Weltgeschichte“,

„haben ferner keinen(!) Nachbarstaat, gegen den sie in einem Verhältnis(sic) wären, wie es die europäischen Staaten unter sich sind, den sie mit Mißtrauen zu beobachten und gegen welche(n) sie ein stehendes Heer zu halten hätten. Kanada und Mexiko sind für sie nicht furchtbar(sic);... Das Hauptprinzip in seinen [Amerikas] Staaten ist der Handel,... und noch nicht von der Festigkeit des englischen Handels. Er hat noch nicht den Kredit(sic), nicht die Sicherheit der Kapitalien und ist noch nicht solide in sich. Auch hat er immer nur(!) Landesprodukte zum Gegenstand, aber nicht Fabrikware, Industrieerzeugnisse.“(G.W.F.Hegel. Vorlesungen über die Philosophie der Weltgeschichte I. S. 208)

Dieser -neu entstehende- Handelsraum ist noch nicht, wie Hegel im Hinblick auf seine Elemente oder an anderer Stelle, die „Materien“ in Parenthese setzt: eine „Bevölkerung“(ebd. S. 209), „ausgefüllt“(ebd.) und -Hegel- „in sich zurückgedrängt“(ebd.).

„In der elementarischen Rücksicht“, lautet Hegels Explikation,

„ist Amerika noch nicht fertig, noch weniger in Rücksicht auf politischen Zusammenhang. Es ist gewiß,“

prädiziert Hegel nun den amerikanischen Staat, „ein unabhängiger, mächtiger(sic) Staat, der aber noch in Bildung seiner elementarischen Momente begriffen ist. Erst wenn das Land ganz(sic) in Besitz genommen sein wird, wird eine gefestigte Ordnung der Dinge eintreten... Jetzt kann dahin noch der Überschuß(!) aus der europäischen Staaten abgesetzt werden“(ebd.).

Nun konturiert Hegel seine Vision -Version- eines geschlossenen oder mit Hegel: in-sich- zurückgekehrten, reflektierten Systems:

“...wenn aber das aufhören(sic) wird, dann kehrt das Ganze in sich zurück, und setzt sich in sich hinein.“(Hegel, ebd. S. 209)

Damit will Hegel das -Thema- des amerikanischen („Zukunfts“-)Staates auf sich beruhen lassen.

Nicht Hegel, der den -dialektischen- Prozeß der Geschichte als „Komödie“(Derrida, S. 389) der „Aufhebung“(ebd.) konzipierte, stellte eine Verbindung her zwischen dem -Hegels- Thema der „Verräumlichung“(Derrida, S. 359) oder der „(Wieder-)herstellung eines geschlossenen Raums“(Derrida, ebd.) und der Bild-Raum- erzeugenden Repräsentation oder „Theater“(gr. theomai; ebd.), sondern A. Artaud mit seinem Begriff des „Theaters der Grausamkeit“(si; ebd. S. 353).

Unter diesem Titel ergeht Artauds Forderung nach einem „neuen“ Theater und gleichzeitig -neuen- (Theater-)Raum, in dem Artaud die „Vollendung der klassischen Repräsentation“(ebd.) als -Ende- einer „Interpretation“(ebd.) und gleichzeitig „originäre Interpretation“(ebd.) proklamierte, die Artaud von jeder Art „herrischen Sprache“(ebd.) und „Herrschaftsprojekt“(ebd.) befreit wissen wollte.

Artaud will sein „Theater der Grausamkeit(sic)“ seinerseits der „Verflüchtigung“(ebd. S. 366) der „szenischen(!) Repräsentation“(ebd.) durch die „verbale(!) Repräsentation“ oder den „Text“(ebd. S. 361) opponieren.

Wenn aber expressis verbis unter „Grausamkeit“ explizit -Derrida- „Unerbittlichkeit, Durchführung und erbarmungslose Entschlossenheit, nicht-umkehrbare, absolute Determination (Determinismus)“(ebd. S. 361) zu verstehen sein soll, ist hinter diese „originäre“ oder J. Derridas „Interpretation“ ein Fragezeichen zu setzen.

Es ist allein der -Effekt- von „Sprechhandlungen“(Habermas, S. 125) oder eines „illokutionären Akt(es)“(ebd.), der -Michel Foucault („Archäologie des Wissens“)- als ein- und dieselbe „Bitte“(ebd. S. 121) eine Sequenz „sukzessive(r), nebeneinandergelegte(r) Akte“(ebd.) durchquert, theomai, (sich) zu theatralisieren. E.B.